3000km auf den Socken und 3000Euro für VIVA CON AGUA
Moin Moin,
mein Name ist Nils Thoennessen, ich bin 32 Jahre alt und plane nun bereits seit ein paar Monaten eine etwas längere Wanderung. Ich möchte nach Neuseeland und dort den „Te
Araroa“, den „Langen Weg“, wandern. Das Ganze beginnt bereits Anfang November und ich werde zirka 6 Monate unterwegs sein.
In erster Linie dient diese Wanderung meinem persönlichen Vergnügen, allerdings möchte ich damit, wie im folgendem beschrieben, auch Geld für einen guten Zweck sammeln.
Dieser „Lange Weg“ ist mit 3000km in der Tat nicht der kürzeste und in viele Etappen unterteilt, die sich häufig über mehrere Tage erstrecken. Bei der Planung des Trips bin ich schnell auf eine
Problematik gestoßen. Wie kann ich dafür sorgen, ausreichend Wasser zu mir zu nehmen? Es ist schlichtweg zu schwer, Wasser für mehrere Tage zu tragen. Also habe ich recherchiert, wie ich meine
Wasservorräte unterwegs auffrischen kann und habe gemerkt, dass es gar nicht so leicht ist trinkbares Wasser zu finden, wenn es nicht gerade aus dem Hahn kommt. Wie soll man sich sicher sein,
dass man sich keine Keime einfängt? Nun werde ich mich freiwillig in diese Situation begeben und kann mich mit Entkeimungstabletten und anderen Utensilien darauf vorbereiten. Ich musste dann an
die Menschen denken, die in Regionen leben, in denen es sehr schwer ist, wenn nicht sogar fast unmöglich, an trinkbares Wasser zu kommen, für die dieses Problem eine alltägliche Belastung
darstellt und die sich nicht darauf vorbereiten konnten bzw. können, weil ihnen die Mittel dazu fehlen.
Aus diesem Gedanken heraus entstand dann die Idee meiner Reise einen „guten“ Zweck anzuheften. 3000Euro für 3000km. Mathefüchse haben natürlich direkt festgestellt, dass ich für
jeden Kilometer genau einen läppischen Euro erwandern möchte. Dieses Geld soll dann an eine Hilfsorganisation gehen, deren Bestreben es ist, Menschen Zugang zu sauberen Trinkwasser zu
ermöglichen.
Socken Rocken gegen Trocken. Vielleicht nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein, aber auch der soll ja nicht verschwendet werden. Bei der Überlegung, welcher
Hilfsorganisation ich das erwanderte Geld zukommen lassen könnte, schoss mir als eingefleischter Hamburger natürlich sofort VIVA CON AGUA durch den Kopf. Ich denke diese
Organisation wird jedem ein Begriff sein und bedarf hier keinerlei weiterer Beschreibung.
Kurz: Dufte Typen - Dufte Projekte - Dufter Verein - Alles Dufte.
Wer mehr Interesse hat und sich genauer informieren möchte, für den folgt hier der Link zur Internetpräsenz von VIVA CON AGUA:
http://www.vivaconagua.org/
Ich werde euch natürlich über meine Fortschritte, Erlebnisse, meine Fauxpasses und Fehltritte auf dem Laufenden halten und versuchen regelmäßig über diese Website Bericht zu erstatten. Fotos,
Videos, Dies Das verschiedene Dinge…Soweit erstmal....
Nachfolgend findet ihr die Website über die ihr Spenden könnt. Sowohl auf dieser, als auch auf der Seite von Betterplace.org könnt ihr euch in einen Newsletter eintragen und bekommt so Neuigkeiten von meiner Wanderung frisch und brühwarm auf euer bevorzugtes Emailkonto.
Beste Grüße Nils
Die letzten Kilometer. Am Vorabend in Queenstown sammel ich nochmal meine Kräfte. Ich geh feiern. Böser Fehler. Bin den Alkohol nicht mehr wirklich gewöhnt und kann euch daher auch nicht sagen was an diesem Abend alles aufregendes passiert ist. Ich starte daher mit dem Tag danach. Ich wachte also auf mit einem Teppich im Mund und der Ansage, dass der Bus in 30min abfährt. Ich bin immer noch davon überrascht, wie ich es in diesem Zustand und in der Kürze der Zeit geschafft habe mein Hab und Gut zusammenzupacken, um pünktlich auf dem Beifahrersitz der Unterhaltung mit der Fahrerin aus dem Weg zu gehen und einzuschlafen. Der Te Araroa endet in Queenstown nämlich offiziel am Nordufer des Lake Wakatipu. Um ans Südufer zu gelangen nutzten wir einen nicht gerade günstigen Shuttle-Service. Die nächsten Etappe führte uns dann von Greenstone nach TeAnau. Hangover-Hiken ist gar nicht mal so klasse. Zum Glück musste ich an diesem Tag nur 12km überstehen. Den Rest des Tages verbrachte ich in der Hütte mit dem Versuch mich nicht zu übergeben. Mission accomplished. Von dort aus ging es dann am nächsten Tag immer noch leicht verkatert und daher recht spät weiter. Angepeilt war erstmal eine Hütte am Lake Mavora in 30km Entfernung und nach anfänglichen Schwierigkeiten flog ich förmlich durch die Landschaft. Ich hatte tatsächlich wieder Spaß und gute Laune. Scheinbar braucht man manchmal nur einen ordentlichen Brausebrand, um das Wander wieder zu schätzen. Ich hatte sogar noch Zeit und Lust genug, um weiter zu wandern, allerdings war dieses Fleckchen sehr idyllisch und überredete mich schnell zum bleiben.
Da schau mal einer guck. Hab ich doch tatsächlich die Spendensumme überholt. Neue Geschichten braucht das Land, von abenteuerlicher Natur, die euch die Pinke aus der Tasche lockt. Jetzt hab ich mich relativ weit aus dem Fenster gelehnt. Ich hoffe ich kann liefern. Spoiler vorab. Ich bin doch tatsächlich nach 1700km am Ende der Nordinsel angelangt. Wohl auf. Körperlich. Im Geiste leicht rampuniert. Der Rucksack wieder um einige Kilogramm leichter. Die Freude ist überschäumend. Wuhuuuu. Genug der einleitenden Worte. Schnappt euch ein kühles Blondes und genießt sowohl Inhalt als auch grammatikalischen Nonsense und Rechtschreibehumbuk.
Kia
Ora,
und schon habt ihr alle was gelernt. Nämlich was "Hallo" auf Maori heißt. Kleiner FunFact.
Vielen Dank schon mal an alle bisherigen Spender. Mega gut. Hätte nicht gedacht, dass es so gut anläuft. Cok Güzel...
In nicht mal einem Monat beginnt der ganze Spaß und so langsam saust der Frack. Ein weiser Mann sagte mir allerdings, es sei durchaus gut, Angst beziehungsweise Respekt zu haben, da es mich vor
Leichtsinn und Fehlern bewahrt. Deswegen hab ich jetzt jedes Mal Angst, wenn ich keine Angst habe. Das verwirrt mich. Nun denn.
Ich stecke mitten in den Vorbereitungen und habe nun eigentlich alles Notwendige zusammen, bin mir aber durchaus bewusst nicht wirklich zu wissen, was man alles benötigt. Zum Glück war ich dieses
Jahr bereits zwei Wochen auf Island und konnte ein wenig üben. Und eins hat mir Island gelehrt. Es ist verdammt teuer da. Ich konnte aber auch meine Schuhe einlaufen, mein Zelt testen und das
Rucksackpacken perfektionieren. Außerdem habe ich während der Wanderung dort gelernt, was ich definitiv nicht benötige und bei einer so lange Wanderung gilt der Grundsatz "Haben ist besser als
Brauchen" keineswegs. Mitnehmen was unverzichtbar ist und der Rest bleibt daheim.
Hier mal eine Liste mit dem was mit muss: