Don't stop me now, I'm having a good time!!!

Da schau mal einer guck. Hab ich doch tatsächlich die Spendensumme überholt. Neue Geschichten braucht das Land, von abenteuerlicher Natur, die euch die Pinke aus der Tasche lockt. Jetzt hab ich mich relativ weit aus dem Fenster gelehnt. Ich hoffe ich kann liefern. Spoiler vorab. Ich bin doch tatsächlich nach 1700km am Ende der Nordinsel angelangt. Wohl auf. Körperlich. Im Geiste leicht rampuniert. Der Rucksack wieder um einige Kilogramm leichter. Die Freude ist überschäumend. Wuhuuuu. Genug der einleitenden Worte. Schnappt euch ein kühles Blondes und genießt sowohl Inhalt als auch grammatikalischen Nonsense und Rechtschreibehumbuk.

Vomit hab ich das verdient (kein Schreibfehler)

Wo waren wir stehen geblieben. Waitomo. Immer noch lustig. Meine Arbeit als Fensterputzer ermöglichte mir  einen dreitägigen kostenlosen Aufenthalt. Tag 2 wurde genutzt, um den auf Grund des Wetters verpassten Abschnitt nachzuholen. Ohne Rucksack entspannte 38km. An Hostel war eine Art Minizoo angeschlossen. Schweine, Ziegen, Rentier. Das Gelände dafür galt es zu durchqueren um zum Tennisplatz zu gelangen. Diesen nicht zu nutzen wäre relativ unklug gewesen. War immerhin umsonst. Wir vergaßen allerdings das Tor zu schließen und so gesellte sich Snowflake, das Rentier, als dritter Spieler dazu. Um ihn wieder loszuwerden öffnete ich dummerweise das zweite und somit falsche Tor und entließ ihn mehr oder weniger in die Freiheit. Nach einer halben Stunde konnte Snowflake jedoch wieder wohlauf in Gefangenachaft überführt werden. Meine erste Standpauke als Ü30iger. Upsi

Als der restliche Haufen dann auch endlich mal in Waitomo eintraf konnte es weitergehen. Auf nach Te Kuiti. Sechzehn endlose Kilometer. Wieder Stop. Melissa war krank. Oben, unten, alles. Nachdem ich mit den anderen bereits weitergewandert war entschied ich mich dann doch umzudrehen, um ihr Gesellschaft zu leisten. Gibt schöneres als alleine im Hostel vor sich hin zu leiden. Einen Tag später erwischte es dann mich. Immerhin konnte ich entspannt Bayern gegen Leipzig gucken. Jawollo FCB.

Halb genesen ging es dann durch den Puruero Forest. So richtig genießen konnte ich es nicht. War noch etwas wackelig auf den Beinen. Allerdings sollte sich der Ausblick vom Gipfel lohnen. Der Wald an sich war ebenfalls recht eindrucksvoll.


Vomit on the Summit
Vomit on the Summit

Tongariro - Stau am Vulkan

Auf dem Weg zum Vulkan
Auf dem Weg zum Vulkan

Am 25.12. erreichten wir Tamaranui. Grosses Hikerweihmachtsfest. Unsere Gruppe war bereits da plus einige neue Gesichter. Allerdings waren alle etwas nervös. Die Planung für die kommende Kanutour und die anstehende Tongariro Überquerung waren komplexer als erwartet. Einerseits aus bürokratischen Gründen, andererseits auf Grund des Wetters. Die Kanutour ist seit kurzem ein Great Walk. Campingplätze müssen im vorraus gebucht und bezahlt werden. Freies Campen verboten und mehr oder weniger unmöglich. Tongariro sollte nur bei gutem Wetter überquert werden. Rar gesät zu dem Zeitpunkt. Wir also zack am nächsten Tag die Campingplätze und Kanus gebucht mit einer Gruppe von 15 Hikern und dann per Anhalter ans südlich Ende des Tongariro Nationalparks, da für den darauffolgenden Tag einigermaßen gutes Wetter vorhergesagt wurde. Zauberschön wars, mal abgesehen vom Touri-Hiker-Stau mit korpulenten älteren Herrschaften, die niemanden vorbeilassen. Wie Sonntags auf der Landstrasse. Viele viele Menschen. Zu viele. Ich mag keine Orte die voller sind als ich. Ansonsten ist es dort oben atemberaubend schön. Einzigartig. Magnifique. Schwer zu beschreiben. Sieht man halt nicht alle Tage. Lohnenswert. Ich hab es tatsächlich geschafft eine englische gewöhnliche Touristin dazu zu überreden meinen Rucksack zu tragen. Gefickt eingeschädelt. Da Flipper aka Barbie aka Melissa und ich bis zum Start der Kanutour am 1.1 noch Zeit hatten entschieden wir uns für eine Wanderung um den grössten Berg der Nordinsel, den Mount Ruapehu. 

Tongariro die Erste
Tongariro die Erste
Tongariro die Zweite
Tongariro die Zweite
Einmal rum um Berg
Einmal rum um Berg

Mann über Bord

Paddelpeter und Konsorten
Paddelpeter und Konsorten

Einkaufsliste Kanutour:

Bier – viel

Whisky – 2 Buttels

Cola – zum nachspülen

Snickers - für den Vitaminhaushalt


Eine Testfrage disqualifizierte Barbie als Steuerfrau. Wer den Y-Schlag nicht kennt hat hinten im Kanu nichts zu suchen und Barbie hatte Schwierigkeiten das Wort Y zu buchstabieren. Somit war es meine Aufgabe uns sicher durch die angekündigten Stromschnellen zu manövrieren. Alto Belly hab ich die unterschätzt. Nach Stromschnelle Nummer 3 war das erste Kanu unserer Gruppe zum U-Boot umfunktioniert und auch ich war hektsich am Wasser schippen. Ist aber egal wenn man noch verkatert von Silvester ist und bereits um 12Uhr wieder leicht einen Sitzen hat. Das wird an dieser Stelle wohl auch mal erlaubt sein. Waren immerhin zwei Monate ohne Bier. Also fast ohne. Und nun folgt der traurigste Teil dieser Geschichte. Kurz und knapp. Ich vergaß meine Angel am ersten Campingplatz im Kanu und sie wurde gemopst. Weg. Ich hab kurz heimlich geweint. Gerade jetzt. Das erste mal so richtig am Wasser. Die richtigen Gewässer fürs Fliegenfischen sollten nun kommen. Eben noch fing ich meine zweite Forelle angeleitet von Trevor, einem Fishing-Ranger, und von ihm ausgestattet mit dem nötigen Equipment. Und nun das. Aus der Traum. Tag 2 im Kanu startete also mit einem nicht ganz so gut gelaunten Steuermann. Grumpy. Und was hilft bei Grumpy. Barbie hatte die passende Anwort. Bei Grumpy hilft nur Scrumpy. Neuseeländischer Cider. Am dritten Tage regnete es durchgehend. Aber das tangiert einen nur peripher, wenn man Whisky hat. Allerdings sollte sich der übermäßige Whiskykonsum rächen. Erst verlor ich den Halt und nach einem unfreiligen Ausflug ins kühle nass ebenfalls mein Buff-Tuch und meine Brille. Grumpy. Aber wir wissen ja nun was da hilft. Unsere Spaßreserven näherten sich an Tag 4 dem Ende entgegen. Mittlerweile ruderte kaum noch jemand. Meistens knoteten wir 5 Kanus zusammen und trieben den Fluss runter. Dieser war nach dem Regen nämlich wesentlich schneller und wir um so fauler. Neben der Geschwindigkeit gewann der Fluss ausserdem an toten Tieren. Ein grosser toter Aal wurde gesichtet, eine Kuh und etliche Ziegen trieben im Fluss. Die nächsten Tage fanden ohne nennenswerten Alkoholkonsum statt und so ereichten wir am 7.1 das Ende des Flusses in Whanganui.


Campground Impressionen
Campground Impressionen
Kurz verlernt wie man im Kanu sitzt - leicht angenebelt
Kurz verlernt wie man im Kanu sitzt - leicht angenebelt
Eine Flussfahrt die ist lustig
Eine Flussfahrt die ist lustig
Die Kanugang - nicht alle hatten Spaß :-)
Die Kanugang - nicht alle hatten Spaß :-)

Ende Gelände - Dem Norden Adé

Bimmel Bammel Bikecowboys
Bimmel Bammel Bikecowboys

Von Whanganui aus ging es dann nach Palmerston North. Ein Palmerston South gibt es scheinbar nicht. Die Strecke dorthin bestand quasi nur aus Straße. Satte 99km. Steffanie hatte die Idee statt zu wandern aufs Fahrrad umzusatteln. Also radelten wir am 8.1 mit zehn man in Richtung Palmerston North. Nach 7 Tagen im Kanu war ich natürlich voller Tatendrang und nicht zu bremsen. Kilometerweit in Führunf liegend verpasste ich allerdings unsere Abzweigung, was ich leider erst nach 17km feststellte. Mist. Per Anhalter zurück und dann war gasgeben angesagt. Ich konnte den Trupp tatsächlich noch einholen und hatte am Ende 117km auf der Uhr. Bin noch nie innmeinem Leben so viel Fahrrad gefahren. Keiner von uns. Deswegen gingen wir alle am nächsten Tag recht komisch. Tierische Poschmerzen. Auaaaaa. Da musste ein Tag Pause her. Den folgenden anspruchsvollen Wald-\Bergabschnitt Tararua Forest konnte ich auf Grund des Wetters leider nicht durchwandern. Minustemperaturen ab 1200m Höhe und Schnee plus Windgeschwindikeiten von 100kmh veranlassten uns dazu am Fusse des Berges in einem Outdoor Education Centre auf besseres Wetter zu warten. Dieses blieb leider aus und ich sowie einige andere entschieden sich dazu diesen Part zu umgehen. Am Abend vor unserer Weiterreise zauberte ich mit Adrian und Barbie ein wenig in der Küche und wir bereiteten den anwesenden miesmutigen Hilern meine “berühmten” französischen Burger zu. Super Yammi.

Kochen für den ganzen Trupp
Kochen für den ganzen Trupp

Gestärkt ging es weiter gen Wellington. Nur noch 90km. Nach der Umrundung des gefährlich Tararua Forest, in dem im November tatsächlich zwei Hiker auf Grund von Hypothermia ums Leben kamen, folgte ein kurzer Strandabschnitt und drei kleinere Gebirge, die alle aber eine großartige Aussicht auf das näher kommende Wellington boten. Ich spielte immer noch mit dem Gedanken bei besserem Wetter umzuqueren, um den verpassten Abschnitt nachzuholen. Allerdings waren die Aussichten für das Gebirge weiterhin schlecht und so verabschiedete ich mich irgendwann von der Idee und genoß die Sonne. Zwischen dem Gebirge und Wellington war das Wetter nämlich ganz angenehm. Letzter Berg im Norden. Rauf aufn Gipfel. Geschafft. 1700km. Whoop Whoop. Tschö Nordinsel. Gen Ende warst du lästig. Jeder Wald matschig. Rutschig nass. Trotzdem super goil. Und nu....yeaaaaaah ab in den Süden...der Sonne hinterher...ey yo was geht....klingt bekloppt, wenn man es nicht singt.


Tschö Nordinsel
Tschö Nordinsel

Vielen lieben Dank an alle weiteren Spender. 1501Euro ist enorm gut aber wir wollen am Ende die 3000 Marke erreichen. Ich hab vorgelegt. Nun gilt es weiter Pinke für Viva con Aqua einzutreiben :-) Bitte teilt weiterhin meinen Blog und die Spendenseite in euch allen zur Verfügung stehenden sozialen Netzwerken. Das wäre mega grande. Ihr seid dufte. Ich sag tschö auf holländisch...dui dui...dui dui...dui dui

1700km arschhaargenau!
1700km arschhaargenau!